Ja, auch wenn du dein Pferd nur selten reitest, ist der Abschluss einer Pferdehaftpflichtversicherung sehr empfehlenswert und in manchen Fällen sogar notwendig. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum diese Versicherung sinnvoll ist, selbst wenn dein Pferd nur gelegentlich genutzt wird:
1. Haftungsrisiko als Tierhalter
Nach § 833 BGB haftest du als Tierhalter uneingeschränkt für alle Schäden, die durch dein Pferd entstehen – unabhängig davon, wie oft du es reitest. Das bedeutet, dass du für Personen‑, Sach- und Vermögensschäden haftbar gemacht werden kannst, die durch das Verhalten deines Pferdes verursacht werden. Diese Haftung gilt auch dann, wenn dein Pferd nur selten geritten wird oder den Großteil der Zeit auf der Weide steht.
- Beispiel: Dein Pferd erschrickt beim seltenen Ausritt und verursacht einen Unfall, bei dem eine Person verletzt oder ein Auto beschädigt wird. In diesem Fall müsstest du für die entstandenen Schäden aufkommen.
2. Unvorhersehbare Situationen
Pferde sind Fluchttiere, und auch bei seltenem Reiten oder geringer Nutzung können unvorhergesehene Situationen entstehen, in denen dein Pferd Schaden anrichtet. Selbst bei gut ausgebildeten Pferden kann es durch äußere Einflüsse zu plötzlichen Reaktionen kommen, die zu Unfällen führen.
- Beispiel: Du reitest nur ab und zu, aber an einem dieser seltenen Ausritte erschrickt dein Pferd und verletzt einen Passanten. Die Pferdehaftpflichtversicherung würde in diesem Fall die Schadensregulierung übernehmen.
3. Schutz für Dritte
Auch wenn du selbst selten reitest, könnten andere Personen wie Reitbeteiligungen, Freunde oder Familienmitglieder gelegentlich dein Pferd nutzen. In diesen Fällen ist der Fremdreiterschutz in der Pferdehaftpflichtversicherung besonders wichtig, um auch Dritte zu schützen, die dein Pferd reiten oder betreuen.
- Beispiel: Ein Freund reitet dein Pferd bei einem seltenen Ausflug und verursacht einen Unfall. Der Fremdreiterschutz der Versicherung schützt dich in diesem Fall vor den finanziellen Folgen.
4. Hohe Kosten bei Schäden
Personenschäden können schnell sehr teuer werden, besonders wenn medizinische Behandlungen, Rehabilitationsmaßnahmen oder Verdienstausfall entschädigt werden müssen. Auch Sachschäden, wie das Beschädigen von Autos oder Zäunen, können erhebliche Kosten verursachen, die du ohne Versicherung vollständig selbst tragen müsstest.
- Tipp: Die Deckungssumme einer Pferdehaftpflicht Versicherung sollte mindestens 3 bis 5 Millionen Euro betragen, um dich gegen hohe Schadensforderungen abzusichern.
5. Günstige Tarife für Freizeitpferde
Für Pferde, die nur selten geritten oder genutzt werden, bieten viele Versicherer besonders günstige Tarife an. Diese Tarife sind speziell auf Freizeitpferde oder Pferde, die nur gelegentlich genutzt werden, ausgelegt und bieten vollen Schutz zu niedrigen Prämien.
- Beispiel: Die Pferdehaftpflichtversicherung bietet für Freizeitpferde, die selten geritten werden, besonders günstige Konditionen an, die bei etwa 80 bis 100 Euro pro Jahr beginnen können.
Fazit:
Auch wenn du dein Pferd nur selten reitest, ist eine Pferdehaftpflichtversicherung dringend zu empfehlen. Du haftest als Pferdehalter in jedem Fall für alle Schäden, die durch dein Pferd verursacht werden, egal ob es regelmäßig oder nur selten genutzt wird. Eine Versicherung schützt dich vor hohen Kosten bei Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden und ist oft schon zu günstigen Prämien verfügbar.