Was deckt die Elementarversicherung nicht ab? – Grenzen des Versicherungsschutzes
Einführung in die Grenzen der Elementarversicherung
Die Elementarversicherung, auch bekannt als Elementarschadenversicherung, bietet einen wichtigen Schutz vor Naturkatastrophen wie Hochwasser, Erdbeben oder Erdrutschen. Doch wie jede Versicherung hat auch diese ihre Grenzen. Es ist entscheidend, dass Versicherungsnehmer genau wissen, welche Schäden durch ihre Elementar Versicherung abgedeckt sind und welche nicht. In diesem Artikel beleuchten wir die Situationen, in denen die Elementarversicherung keinen Schutz bietet.
Welche Schäden sind nicht durch die Elementarversicherung abgedeckt?
- Schäden durch normalen Sturm und Hagel
- Schäden, die durch „normale“ Wetterereignisse wie Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel verursacht werden, sind in der Regel bereits durch die Wohngebäudeversicherung gedeckt. Die Elementarschadenversicherung greift nur bei außergewöhnlichen Naturereignissen wie Hochwasser oder Erdbeben.
- Grundwasser und sogenannte „latente“ Gefahren
- Die Elementarversicherung deckt keine Schäden ab, die durch den natürlichen Grundwasserstand oder durch langsames Sickerwasser entstehen. Auch Schäden durch Erdsenkungen, die nicht durch ein Naturereignis wie Erdbeben oder Erdrutsch verursacht wurden, sind in der Regel ausgeschlossen.
- Schäden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit
- Wenn ein Schaden vorsätzlich herbeigeführt wird oder durch grobe Fahrlässigkeit des Versicherungsnehmers entsteht, zahlt die Versicherung in der Regel nicht. Ein Beispiel wäre das Ignorieren einer offiziellen Warnung vor Hochwasser und das Versäumen von Schutzmaßnahmen.
- Bauten ohne festen Bodenanschluss und bestimmte Außenanlagen
- Oftmals sind Bauten, die keinen festen Bodenanschluss haben (wie Gartenhäuser oder Carports), sowie bestimmte Außenanlagen (wie Terrassen oder Swimmingpools) nicht durch die Elementarschäden Gebäudeversicherung abgesichert.
- Überschwemmungen durch Rückstau ohne entsprechende Vorkehrungen
- Überschwemmungen durch Rückstau sind nur dann abgedeckt, wenn der Versicherungsnehmer ausreichende Schutzmaßnahmen, wie Rückstauklappen, installiert hat. Fehlen solche Vorkehrungen, kann die Versicherung die Leistung verweigern.
- Schäden durch innere Unruhen oder Kriegsereignisse
- Schäden, die durch Kriegsereignisse, innere Unruhen oder atomare Strahlung verursacht werden, sind grundsätzlich von der Elementar Versicherung ausgeschlossen. Diese Risiken sind als nicht versicherbar eingestuft.
Warum sind diese Ausschlüsse wichtig?
Die Ausschlüsse in der Elementarversicherung sind nicht willkürlich, sondern beruhen auf kalkulierbaren Risiken und der Tragbarkeit für Versicherer. Schäden, die durch langsame, kontinuierliche Prozesse entstehen, lassen sich schwer versichern, da sie oft nicht eindeutig auf ein einzelnes Ereignis zurückgeführt werden können. Ebenso fallen selbstverursachte oder nicht ausreichend abgesicherte Risiken in den Bereich der Eigenverantwortung des Versicherungsnehmers.
Was kann man tun, um optimal abgesichert zu sein?
Um optimal gegen Naturgefahren abgesichert zu sein, ist es wichtig:
- Versicherungspolice genau prüfen: Lies die Vertragsbedingungen sorgfältig durch und kläre im Vorfeld, welche Schäden abgedeckt sind und welche nicht.
- Ergänzende Versicherungen in Betracht ziehen: In einigen Fällen können zusätzliche Versicherungen sinnvoll sein, z. B. eine Rückstauversicherung oder eine spezielle Versicherung für Außenanlagen.
- Schutzmaßnahmen treffen: Sorge dafür, dass dein Gebäude den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht und die notwendigen Schutzvorrichtungen, wie Rückstauklappen, vorhanden sind.
Fazit
Während die Elementarversicherung einen umfassenden Schutz gegen viele Naturgefahren bietet, gibt es auch klare Grenzen und Ausschlüsse, die man kennen sollte. Ein bewusster Umgang mit diesen Ausschlüssen sowie eine sorgfältige Prüfung und Ergänzung des Versicherungsschutzes können dazu beitragen, dass du im Ernstfall bestmöglich abgesichert bist. Es ist immer ratsam, sich mit seinem Versicherer zu besprechen und die individuellen Risiken und Bedürfnisse genau zu analysieren.