Der Unterschied zwischen Grundsumme und Progression in der Unfallversicherung ist essenziell, um die potenziellen Leistungen im Schadensfall zu verstehen. Beide Begriffe beziehen sich auf die Berechnung der Auszahlung bei einer dauerhaften Invalidität, sind aber in ihrer Funktion und Berechnung unterschiedlich.
1. Grundsumme
Die Grundsumme ist der Betrag, den du als Versicherungsnehmer im Vertrag festlegst und der als Basis für die Berechnung der Auszahlung dient, wenn eine Invalidität infolge eines Unfalls festgestellt wird. Sie stellt den Betrag dar, der bei einem Invaliditätsgrad von 100 % ohne weitere Erhöhungen oder Anpassungen ausgezahlt wird.
Beispiel: Wenn die vereinbarte Grundsumme 100.000 Euro beträgt und eine Invalidität von 50 % festgestellt wird, erhältst du 50 % der Grundsumme, also 50.000 Euro.
2. Progression
Die Progression ist eine Zusatzoption in der Unfallversicherung, die bei schwerwiegenden Invaliditätsgraden eine überproportionale Erhöhung der Auszahlung bewirkt. Diese wird in Prozentzahlen angegeben, z. B. 225 %, 350 % oder 500 %. Sie dient dazu, die finanzielle Absicherung bei hohen Invaliditätsgraden deutlich zu steigern, um den zusätzlichen Bedarf an Unterstützung und Anpassungen zu decken, die durch schwerwiegende Beeinträchtigungen entstehen.
Beispiel: Wenn du eine Grundsumme von 100.000 Euro und eine Progression von 350 % vereinbart hast und eine Invalidität von 100 % festgestellt wird, erhöht sich die Auszahlung durch die Progression auf das 3,5‑fache der Grundsumme, also auf 350.000 Euro.
3. Wie funktioniert die Berechnung mit Progression?
Die Auszahlung mit Progression beginnt bei leichten Invaliditätsgraden ohne Erhöhung und steigt bei höheren Graden überproportional an. Die genauen Staffelungen sind im Versicherungsvertrag definiert.
Beispiel für eine Progressionsstaffelung:
- Invaliditätsgrad 25 %: 25 % der Grundsumme werden ausgezahlt.
- Invaliditätsgrad 50 %: 50 % der Grundsumme, ggf. leichte Erhöhung durch Progression.
- Invaliditätsgrad 100 %: Erhöhung der Auszahlung auf das Mehrfache der Grundsumme (z. B. 350 % bei 350 % Progression).
4. Warum ist die Progression wichtig?
Die Progression ist besonders sinnvoll, wenn du dich gegen schwerwiegende Unfälle absichern möchtest, die erhebliche Einschränkungen mit sich bringen. Bei höheren Invaliditätsgraden entstehen oft zusätzliche Kosten für Pflege, Wohnraumanpassungen oder Hilfsmittel. Die überproportionale Auszahlung hilft, diese finanziellen Herausforderungen besser zu bewältigen.
5. Unterschiedliche Anwendungsbereiche
- Grundsumme: Gilt als Basisbetrag und wird unabhängig vom Invaliditätsgrad gezahlt. Die Höhe der Grundsumme sollte ausreichend gewählt sein, um bei leichten bis mittleren Invaliditäten eine angemessene Unterstützung zu bieten.
- Progression: Greift bei hohen Invaliditätsgraden und sorgt dafür, dass die finanzielle Absicherung überproportional ansteigt. Sie ist besonders relevant für Menschen, die ein hohes Maß an Sicherheit und Schutz bei schweren Unfällen wünschen.
Fazit
Die Grundsumme in der Unfallversicherung ist der Basisbetrag, der für die Berechnung der Auszahlung verwendet wird. Die Progression hingegen steigert die Auszahlung bei höheren Invaliditätsgraden überproportional und bietet so eine höhere finanzielle Absicherung bei schweren Unfällen. Ein Unfallversicherung Vergleich hilft dir, die passenden Tarife zu finden, die sowohl eine angemessene Grundsumme als auch sinnvolle Progressionsstufen enthalten, um dich optimal abzusichern.