Was kostet eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung?
Die Kosten einer gewerblichen Rechtsschutzversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Unternehmensgröße, die Branche, der gewählte Deckungsumfang, die Deckungssumme und die Selbstbeteiligung. Im Allgemeinen variieren die Prämien stark, je nachdem, welche Risiken abgedeckt sind und wie groß das Unternehmen ist. In der Regel können die Prämien für eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung zwischen 300 Euro und mehreren Tausend Euro pro Jahr liegen.
1. Unternehmensgröße und Rechtsform
Die Größe des Unternehmens spielt eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Prämien. Ein kleines Einzelunternehmen zahlt in der Regel deutlich weniger als ein mittelständisches Unternehmen oder eine GmbH mit vielen Mitarbeitern. Auch die Rechtsform des Unternehmens kann die Kosten beeinflussen.
Preisbeispiele:
- Einzelunternehmer oder Freiberufler: Prämien beginnen oft bei 300 bis 600 Euro pro Jahr für einen Basis-Tarif.
- Kleinunternehmen (bis 10 Mitarbeiter): Zwischen 600 und 1.500 Euro pro Jahr, abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter und dem Umfang des Versicherungsschutzes.
- Mittelständische Unternehmen: Prämien zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro Jahr, je nach Geschäftsbereich und Anzahl der Mitarbeiter.
2. Versicherte Rechtsbereiche
Die abgedeckten Rechtsbereiche beeinflussen die Prämien maßgeblich. Je mehr Rechtsgebiete abgedeckt werden, desto höher fallen die Prämien aus. Ein Basis-Tarif, der nur die gängigsten Rechtsbereiche wie Arbeits- und Vertragsrecht abdeckt, ist günstiger als ein umfassender Tarif, der zusätzlich Miet‑, Steuer- oder Strafrechtsschutz enthält.
Preisbeispiele nach abgedeckten Rechtsbereichen:
- Basis-Tarif (Arbeits- und Vertragsrecht): Ab 300 bis 1.000 Euro pro Jahr.
- Mittel-Tarif (zusätzlich Mietrecht und Steuerrecht): Ab 800 bis 2.500 Euro pro Jahr.
- Premium-Tarif (inklusive Strafrechtsschutz und erweiterter Verwaltungsrechtsschutz): Ab 2.000 bis 4.000 Euro pro Jahr.
3. Deckungssumme
Die Deckungssumme legt fest, bis zu welcher Höhe die Versicherung im Schadensfall Kosten übernimmt. Eine höhere Deckungssumme bietet mehr Sicherheit, führt aber auch zu höheren Prämien. Die Wahl der Deckungssumme hängt von den potenziellen Rechtsstreitigkeiten und den damit verbundenen Kosten ab, die in der jeweiligen Branche typisch sind.
Preisbeispiele:
- Deckungssumme 250.000 Euro: Günstigere Tarife ab 300 bis 800 Euro pro Jahr.
- Deckungssumme 500.000 bis 1.000.000 Euro: Durchschnittliche Prämien zwischen 600 und 2.500 Euro pro Jahr.
- Unbegrenzte Deckungssumme: Prämien ab 2.000 bis 5.000 Euro pro Jahr, je nach Branche und Unternehmensgröße.
4. Selbstbeteiligung
Die Höhe der Selbstbeteiligung wirkt sich direkt auf die Prämienhöhe aus. Eine höhere Selbstbeteiligung führt in der Regel zu niedrigeren Prämien, bedeutet jedoch auch, dass das Unternehmen im Schadensfall mehr Kosten selbst tragen muss.
Typische Selbstbeteiligungen:
- 250 Euro Selbstbeteiligung: Höhere Prämien, oft ab 600 bis 1.500 Euro pro Jahr.
- 500 Euro Selbstbeteiligung: Durchschnittliche Prämien, meist ab 400 bis 1.200 Euro pro Jahr.
- 1.000 Euro Selbstbeteiligung: Niedrigere Prämien ab 300 bis 900 Euro pro Jahr, höhere Kosten im Schadensfall.
5. Branche
Bestimmte Branchen haben ein höheres rechtliches Risiko und zahlen daher in der Regel höhere Prämien. Branchen wie Bau, Immobilien, Gesundheitswesen und das produzierende Gewerbe sind oft stärker von Rechtsstreitigkeiten betroffen und müssen mit höheren Kosten rechnen. Weniger risikoreiche Branchen, wie IT-Dienstleister oder Berater, zahlen in der Regel geringere Prämien.
Preisbeispiele nach Branche:
- Baugewerbe und Immobilien: Höhere Prämien ab 1.500 bis 3.000 Euro pro Jahr, da hier häufig baurechtliche Konflikte auftreten.
- Dienstleistungsunternehmen (z.B. IT, Beratung): Günstigere Tarife ab 300 bis 1.000 Euro pro Jahr, je nach Umfang des Schutzes.
- Gesundheitswesen: Ab 1.000 bis 3.000 Euro pro Jahr, abhängig von den speziellen Risiken der Branche.
6. Kombinationsrabatte
Viele Versicherer bieten Rabatte an, wenn die gewerbliche Rechtsschutzversicherung in Kombination mit anderen betrieblichen Versicherungen wie der Betriebshaftpflicht- oder Inhaltsversicherung abgeschlossen wird. Solche Kombinationspakete können die Gesamtkosten senken.
Preisbeispiele:
- Kombinierte Versicherungspakete: Rabatte von bis zu 10–20%, je nach Anbieter und Versicherungsumfang.
7. Zusätzliche Leistungen
Zusatzleistungen wie Rechtsberatung, Mediation oder Forderungsmanagement können die Prämien ebenfalls beeinflussen. Einige Versicherer bieten diese Dienstleistungen im Rahmen der Versicherung an, während andere dafür zusätzliche Gebühren erheben.
Preisbeispiele für Zusatzleistungen:
- Rechtsberatung und Mediation: Oft im Premium-Tarif enthalten, manchmal gegen einen Aufpreis von 100 bis 300 Euro pro Jahr.
- Forderungsmanagement: Kann je nach Anbieter für einen Aufpreis von 200 bis 500 Euro pro Jahr gebucht werden.
Fazit: Was kostet eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung?
Die Kosten für eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung variieren stark, abhängig von Unternehmensgröße, Branche, Deckungsumfang, Deckungssumme und Selbstbeteiligung. Kleinere Unternehmen können mit Prämien ab 300 bis 1.500 Euro pro Jahr rechnen, während mittelständische und größere Unternehmen je nach Risiko und Deckungsumfang zwischen 1.500 und 5.000 Euro pro Jahr oder mehr zahlen. Ein gewerbliche Rechtsschutzversicherung Vergleich hilft dabei, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die individuellen Anforderungen des Unternehmens zu finden.