Was passiert, wenn ich selbst verletzt werde?
Wenn du dich selbst verletzt, greift deine Privathaftpflichtversicherung nicht, da diese Versicherung nur Schäden abdeckt, die du anderen zufügst, nicht aber Schäden, die du dir selbst zufügst. Für eigene Verletzungen bist du in erster Linie durch andere Versicherungen wie die Krankenversicherung, Unfallversicherung oder ggf. eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert. Jede dieser Versicherungen deckt unterschiedliche Aspekte von Eigenverletzungen ab.
1. Krankenversicherung
Die Krankenversicherung ist die wichtigste Absicherung, wenn du dich selbst verletzt. Sie übernimmt die Kosten für die medizinische Behandlung, wie z. B. Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Operationen, Medikamente und Rehabilitationsmaßnahmen.
- Beispiel: Du stürzt beim Sport oder im Alltag und verletzt dich dabei. Deine Krankenversicherung übernimmt die Behandlungskosten, z. B. für den Arztbesuch, das Röntgenbild und eine eventuelle Operation.
Die Krankenversicherung deckt jedoch nur die direkten Behandlungskosten und keine langfristigen finanziellen Folgen wie Einkommensverlust oder langfristige Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit.
2. Unfallversicherung
Eine private Unfallversicherung bietet zusätzlichen Schutz bei Unfällen, die zu dauerhaften Verletzungen oder Behinderungen führen. Sie zahlt in der Regel eine Einmalzahlung oder eine Rente, wenn der Unfall eine dauerhafte Invalidität zur Folge hat.
- Beispiel: Du stürzt schwer und erleidest eine dauerhafte Verletzung, die deine Beweglichkeit einschränkt. In diesem Fall kann deine Unfallversicherung eine einmalige Invaliditätsleistung auszahlen oder eine Rente leisten, um die finanziellen Folgen abzufedern.
Die private Unfallversicherung greift vor allem bei Unfällen im Alltag oder in der Freizeit, während die gesetzliche Unfallversicherung in der Regel nur für Arbeitsunfälle oder Unfälle auf dem Weg zur Arbeit zuständig ist.
3. Berufsunfähigkeitsversicherung
Falls deine Verletzung so schwer ist, dass du deine Arbeit nicht mehr ausüben kannst, kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) einspringen. Diese zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du aufgrund der Verletzung deinen Beruf für eine längere Zeit oder dauerhaft nicht mehr ausüben kannst.
- Beispiel: Du verletzt dich bei einem Unfall und kannst deinen Beruf nicht mehr ausüben. Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung hast, bekommst du eine monatliche Rente, die deinen Einkommensverlust ausgleicht.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist besonders wichtig, wenn du deinen Lebensunterhalt auf Dauer nicht mehr durch deine Arbeit bestreiten kannst.
4. Haftpflichtversicherung anderer Personen
Falls deine Verletzung durch das Verschulden einer anderen Person verursacht wurde, kannst du einen Schadenersatzanspruch gegen diese Person geltend machen. In diesem Fall übernimmt die Haftpflichtversicherung der verantwortlichen Person die Kosten für deine Verletzungen, einschließlich medizinischer Behandlungen, Schmerzensgeld und gegebenenfalls Verdienstausfall.
- Beispiel: Du wirst auf der Straße von einem Radfahrer angefahren, der den Unfall verursacht hat. Dessen Privathaftpflichtversicherung kommt für deine medizinischen Kosten und eventuell für Schmerzensgeld auf.
5. Rechtsschutzversicherung
Wenn du rechtliche Schritte unternehmen musst, weil jemand anderes für deine Verletzung verantwortlich ist, kann eine Rechtsschutzversicherung die Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren übernehmen.
- Beispiel: Du wirst bei einem Unfall verletzt und musst Schadensersatz von der verantwortlichen Person einklagen. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt in diesem Fall die Kosten für den Anwalt und die Prozessführung.
Was zahlt die Privathaftpflichtversicherung nicht bei Eigenverletzungen?
Die Privathaftpflichtversicherung deckt keine eigene Verletzung oder Eigenschäden ab. Sie ist dafür gedacht, Dritte zu schützen, wenn du durch dein Verhalten anderen Schaden zufügst. Eigene Unfälle und Verletzungen musst du über andere Versicherungen absichern, wie z. B. die Krankenversicherung oder Unfallversicherung.
- Beispiel: Du stürzt in deiner Wohnung und verletzt dich. Die Privathaftpflichtversicherung kommt nicht für deine Behandlungskosten auf, da sie nur für Schäden haftet, die du anderen zufügst.
Fazit
Wenn du dich selbst verletzt, greift deine Privathaftpflichtversicherung nicht, da sie nur Schäden abdeckt, die du anderen zufügst. Für eigene Verletzungen sind deine Krankenversicherung, Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung zuständig. Es lohnt sich, diese Versicherungen entsprechend anzupassen, um bei Eigenverletzungen optimal abgesichert zu sein. Wenn eine andere Person für deine Verletzung verantwortlich ist, kannst du deren Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen. Ein Vergleich der Versicherungen hilft dir dabei, die passende Absicherung für jede Situation zu finden.