Was tun bei einem Wohngebäudeschaden?
Ein Schaden am Wohngebäude kann plötzlich und unerwartet auftreten – sei es durch einen Sturm, einen Wasserrohrbruch oder sogar einen Brand. Wenn es zu einem Schaden kommt, ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend, um den Schaden zu minimieren und die Abwicklung mit der Wohngebäudeversicherung reibungslos zu gestalten. Hier erfährst du, welche Schritte zu unternehmen sind, um die bestmögliche Regulierung des Schadens zu gewährleisten.
Schritt 1: Schaden begrenzen und sichern
Das Wichtigste nach einem Schaden am Wohngebäude ist, weitere Schäden zu verhindern und die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten. Folgende Maßnahmen solltest du sofort ergreifen:
- Sicherung des Gebäudes: Bei einem Einbruch, Sturm oder Wasserschaden sollten alle notwendigen Sofortmaßnahmen getroffen werden, um das Gebäude vor weiteren Schäden zu schützen. Das kann das Abdichten eines kaputten Dachs oder das Abstellen der Wasserzufuhr bei einem Rohrbruch sein.
- Rettung von Wertgegenständen: Falls möglich, sollten wertvolle Gegenstände in Sicherheit gebracht werden, um sie vor weiteren Schäden zu bewahren.
- Gefahr abwehren: Im Falle eines Brands oder einer Gasexplosion muss das Gebäude evakuiert werden, um die Bewohner zu schützen. Sicherheitsbehörden und Feuerwehr sind in solchen Fällen unverzüglich zu benachrichtigen.
Schritt 2: Schaden dokumentieren
Eine gründliche Dokumentation des Schadens ist unerlässlich für die Regulierung durch die Wohngebäudeversicherung. Folgendes solltest du dabei beachten:
- Fotos machen: Fotografiere den Schaden aus verschiedenen Perspektiven. Dies umfasst nicht nur den direkten Schaden, sondern auch angrenzende Bereiche, die möglicherweise betroffen sind.
- Liste der beschädigten Bauteile: Erstelle eine Liste der beschädigten Gebäudeteile, z. B. Dach, Fenster, Wände, Heizungsanlagen oder Wasserleitungen.
- Schadensberichte: Falls Dritte wie Feuerwehr, Polizei oder Handwerker zur Behebung oder Sicherung des Schadens herangezogen wurden, sollten alle Berichte und Belege sorgfältig aufbewahrt werden.
Schritt 3: Schaden der Wohngebäudeversicherung melden
Sobald der Schaden dokumentiert ist, muss er der Wohngebäudeversicherung so schnell wie möglich gemeldet werden. Die meisten Versicherer verlangen eine Schadensmeldung innerhalb von wenigen Tagen nach dem Vorfall. Hier sind die wichtigsten Informationen, die bei der Schadensmeldung benötigt werden:
- Versicherungsnummer: Halte deine Versicherungsnummer bereit, um die Schadenmeldung eindeutig zuzuordnen.
- Beschreibung des Schadens: Beschreibe den Schaden so detailliert wie möglich. Ergänze deine Beschreibung mit den aufgenommenen Fotos und der Liste der beschädigten Gebäudeteile.
- Zeitpunkt und Ursache: Gib den genauen Zeitpunkt des Schadens und, falls bekannt, die Ursache des Schadens an (z. B. Sturm, Feuer, Leitungswasserschaden).
Die meisten Versicherer bieten mittlerweile die Möglichkeit, den Schaden online zu melden. Alternativ kannst du auch telefonisch Kontakt aufnehmen oder das Schadenformular per E‑Mail einreichen.
Schritt 4: Reparaturmaßnahmen abstimmen
Bevor du mit der Reparatur des Schadens beginnst, solltest du mit deiner Wohngebäudeversicherung Rücksprache halten. Der Versicherer wird in der Regel einen Gutachter beauftragen, der den Schaden vor Ort begutachtet und die Höhe der Reparaturkosten festlegt.
- Gutachterbesuch: Warte mit größeren Reparaturen, bis der Gutachter den Schaden besichtigt hat. Notmaßnahmen zur Schadensbegrenzung, wie das Abdecken eines Dachs, dürfen jedoch sofort durchgeführt werden.
- Kostenvoranschläge einholen: In der Regel fordert die Versicherung Kostenvoranschläge von Handwerksbetrieben an, bevor die Reparaturen genehmigt werden. Halte dich an die Vorgaben des Versicherers, um sicherzustellen, dass die Kosten übernommen werden.
Schritt 5: Kostenerstattung und Abwicklung
Sobald der Schaden von der Wohngebäudeversicherung geprüft und bestätigt wurde, beginnt die Abwicklung. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:
- Reparaturkosten: Die Kosten für die Reparaturen werden in der Regel direkt von der Versicherung übernommen. Falls du selbst Kosten vorgestreckt hast, werden dir diese erstattet.
- Selbstbeteiligung: Wenn du in deinem Versicherungsvertrag eine Selbstbeteiligung vereinbart hast, trägst du diesen Teil der Reparaturkosten selbst.
- Schadenregulierung: Nachdem die Reparaturen durchgeführt wurden, erfolgt die endgültige Schadenregulierung. Achte darauf, dass alle Belege und Rechnungen vollständig und korrekt bei der Versicherung eingereicht werden.
Fazit: Was tun bei einem Wohngebäudeschaden?
Im Falle eines Schadens am Wohngebäude ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend. Zunächst sollte der Schaden begrenzt und dokumentiert werden, bevor die Wohngebäudeversicherung kontaktiert wird. Die Abstimmung mit dem Versicherer, insbesondere im Hinblick auf die Reparaturen, ist unerlässlich, um eine reibungslose Regulierung zu gewährleisten. Ein Vergleich der Wohngebäudeversicherungen kann helfen, den passenden Tarif zu finden, der im Ernstfall optimalen Schutz bietet.