Grobe Fahrlässigkeit bei der Hausratversicherung liegt vor, wenn der Versicherungsnehmer in einem besonders hohen Maß die Sorgfaltspflicht vernachlässigt und dadurch einen Schaden verursacht oder begünstigt. Bei grober Fahrlässigkeit kann der Versicherer die Leistung kürzen oder im schlimmsten Fall den Schaden gar nicht regulieren. Es handelt sich also um Handlungen oder Unterlassungen, bei denen ein Schaden hätte vermieden werden können, wenn der Versicherungsnehmer die gebotene Sorgfalt angewendet hätte.
Beispiele für grobe Fahrlässigkeit in der Hausratversicherung
Hier sind einige typische Beispiele für Situationen, die als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden können:
- Unbeaufsichtigte Kerzen:
- Wenn Sie eine Kerze in der Wohnung brennen lassen und das Haus verlassen, ohne die Kerze auszumachen, kann das als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden, insbesondere wenn die Kerze einen Brand verursacht.
- Offenes Fenster bei Abwesenheit:
- Lassen Sie bei längerer Abwesenheit, z. B. im Urlaub, Fenster oder Türen offen, und es kommt zu einem Einbruch, kann die Versicherung den Einbruch als durch grobe Fahrlässigkeit begünstigt ansehen.
- Unachtsames Verhalten im Umgang mit Elektrogeräten:
- Ein klassisches Beispiel ist, wenn jemand einen Herd oder andere elektrische Geräte eingeschaltet lässt und das Haus verlässt. Führt dies zu einem Feuer, kann dies als grobe Fahrlässigkeit eingestuft werden.
- Überlaufende Badewanne:
- Wenn Sie das Wasser in der Badewanne einlaufen lassen und den Raum verlassen, ohne den Wasserzulauf zu kontrollieren, und es dadurch zu einem Leitungswasserschaden kommt, kann dies ebenfalls als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.
Folgen grober Fahrlässigkeit
Wenn die Versicherung grobe Fahrlässigkeit feststellt, hat dies in der Regel die folgenden Konsequenzen:
- Kürzung der Versicherungsleistung:
- Die Versicherung kann die Schadensregulierung anteilig kürzen, je nach Schwere der Fahrlässigkeit. Das bedeutet, dass Sie nur einen Teil der Entschädigung erhalten, der Rest muss von Ihnen selbst getragen werden.
- Komplette Leistungsverweigerung:
- In besonders schwerwiegenden Fällen kann die Hausratversicherung die Zahlung komplett verweigern, wenn der Schaden eindeutig durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurde.
Schutz vor Leistungskürzungen bei grober Fahrlässigkeit
Einige Versicherer bieten eine Klausel zum Schutz vor grober Fahrlässigkeit an. Diese Zusatzklausel stellt sicher, dass die Versicherung auch bei grob fahrlässigem Verhalten zahlt oder die Leistung nur in geringem Maße kürzt. Diese Option ist besonders sinnvoll, da grobe Fahrlässigkeit im Alltag schnell vorkommen kann.
Beispiel für den erweiterten Schutz:
- Sie lassen ein Fenster offen und es kommt zu einem Einbruch. Mit einer solchen Klausel zahlt die Versicherung den Schaden vollständig, obwohl grobe Fahrlässigkeit vorliegt.
Fazit
Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Versicherungsnehmer die nötige Sorgfalt stark vernachlässigt und dadurch einen Schaden verursacht. In solchen Fällen kann die Hausratversicherung die Leistung kürzen oder verweigern. Um sich vor den finanziellen Folgen grober Fahrlässigkeit zu schützen, ist es ratsam, eine Versicherungspolice abzuschließen, die Schutz bei grober Fahrlässigkeit bietet. Ein Hausratversicherung Vergleich hilft Ihnen, die passende Versicherung zu finden und die Hausratversicherung Kosten optimal zu gestalten.