Die Lkw Versicherung übernimmt je nach Versicherungsart unterschiedliche Kosten im Falle eines Unfalls. Es ist wichtig zu verstehen, welche Art von Schäden durch die Haftpflichtversicherung, die Teilkasko oder die Vollkaskoversicherung abgedeckt sind, um im Schadensfall optimal abgesichert zu sein.
1. Haftpflichtversicherung
Die Lkw Haftpflichtversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und übernimmt die Kosten für Schäden, die Sie als Lkw-Fahrer oder Halter an Dritten verursachen. Die Haftpflichtversicherung deckt dabei folgende Schadensarten ab:
- Personenschäden: Wenn Dritte bei einem Unfall verletzt oder getötet werden, übernimmt die Haftpflichtversicherung die Kosten für medizinische Behandlungen, Schmerzensgeld und im schlimmsten Fall lebenslange Rentenzahlungen an die Geschädigten oder deren Hinterbliebene.
- Sachschäden: Die Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die durch den Lkw an fremdem Eigentum verursacht werden, wie beispielsweise an anderen Fahrzeugen, Gebäuden oder öffentlichen Einrichtungen (z. B. Straßenschilder oder Brücken).
- Vermögensschäden: Wenn durch den Unfall finanzielle Verluste bei Dritten entstehen, z. B. durch Produktionsausfälle oder den Ausfall eines Fahrzeugs, übernimmt die Haftpflichtversicherung auch diese Kosten.
Die Haftpflichtversicherung deckt jedoch keine Schäden am eigenen Lkw ab. Wenn Sie Schäden am eigenen Fahrzeug absichern möchten, benötigen Sie zusätzlich eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung.
2. Teilkaskoversicherung
Die Teilkaskoversicherung bietet zusätzlichen Schutz für den eigenen Lkw, jedoch nicht bei selbstverschuldeten Unfällen. Sie deckt insbesondere Schäden ab, die durch äußere Einflüsse entstehen:
- Diebstahl: Die Teilkasko übernimmt die Kosten, wenn der Lkw oder Teile davon gestohlen werden.
- Brandschäden: Schäden durch Feuer oder Explosion am Lkw sind durch die Teilkasko abgedeckt.
- Naturereignisse: Die Teilkasko kommt für Schäden auf, die durch Naturereignisse wie Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmungen verursacht werden.
- Glasbruch: Schäden an den Fenstern oder der Windschutzscheibe, z. B. durch Steinschlag, sind ebenfalls versichert.
- Wildunfälle: Kollisionen mit Wildtieren wie Rehen oder Wildschweinen sind ebenfalls durch die Teilkasko abgedeckt.
Die Teilkasko deckt jedoch keine selbstverschuldeten Unfälle oder Vandalismusschäden ab. Für einen umfassenderen Schutz benötigen Sie eine Vollkaskoversicherung.
3. Vollkaskoversicherung
Die Vollkaskoversicherung bietet den umfassendsten Schutz und deckt zusätzlich zu den Leistungen der Teilkasko auch selbstverschuldete Unfälle und Vandalismus ab. Sie ist besonders sinnvoll für neue oder teure Lkw, da die Reparaturkosten bei Unfällen oder mutwilligen Beschädigungen oft sehr hoch sein können.
- Selbstverschuldete Unfälle: Die Vollkasko übernimmt die Kosten für die Reparatur des eigenen Fahrzeugs, auch wenn Sie den Unfall selbst verursacht haben.
- Vandalismus: Wenn der Lkw mutwillig beschädigt wird, z. B. durch zerkratzten Lack oder eingeschlagene Scheiben, übernimmt die Vollkasko die Reparaturkosten.
- Unfall mit Fahrerflucht des Verursachers: Wenn Ihr Lkw in einen Unfall verwickelt wird und der Unfallverursacher Fahrerflucht begeht, kommt die Vollkasko für die Schäden an Ihrem Fahrzeug auf.
4. Zusätzliche Kostenübernahmen
Je nach Versicherungsvertrag kann die Lkw Versicherung auch weitere Kosten übernehmen, wie zum Beispiel:
- Bergung und Abschleppen: Nach einem Unfall übernimmt die Versicherung häufig die Kosten für das Abschleppen des Lkw und in einigen Fällen auch die Bergung des Fahrzeugs, wenn es von der Fahrbahn abgekommen ist.
- Mietfahrzeug: Bei längeren Reparaturen kann die Versicherung die Kosten für ein Mietfahrzeug übernehmen, damit der Betrieb nicht unterbrochen wird.
- Transportkosten: Wenn der Lkw im Ausland oder weit entfernt vom Heimatstandort defekt ist, übernimmt die Versicherung in manchen Fällen die Kosten für den Rücktransport des Fahrzeugs nach Deutschland oder zu einer Werkstatt.
5. Selbstbeteiligung
Bei der Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung müssen Sie in der Regel eine Selbstbeteiligung zahlen. Dies ist der Betrag, den Sie im Schadensfall selbst tragen müssen. Der Rest der Reparaturkosten wird von der Versicherung übernommen.
- Hohe Selbstbeteiligung: Eine höhere Selbstbeteiligung reduziert die laufenden Prämien, aber Sie müssen im Schadensfall einen größeren Teil der Kosten selbst tragen.
- Niedrige Selbstbeteiligung: Eine niedrige Selbstbeteiligung bedeutet höhere Prämien, aber im Schadensfall übernimmt die Versicherung den Großteil der Kosten.
Fazit
Die Kostenübernahme bei einem Unfall hängt von der Art der abgeschlossenen Lkw Versicherung ab. Während die Haftpflichtversicherung Schäden an Dritten abdeckt, schützt die Teilkasko vor bestimmten äußeren Einflüssen wie Diebstahl oder Naturereignissen. Die Vollkasko bietet den umfassendsten Schutz, indem sie auch selbstverschuldete Unfälle und Vandalismus absichert. Ein Lkw Versicherungsvergleich hilft Ihnen, die passende Versicherung mit den gewünschten Leistungen zu finden und die Kosten zu optimieren.