Die Wohnfläche spielt eine zentrale Rolle bei der Prämienberechnung für die Hausratversicherung. Versicherer nutzen die Wohnfläche als Basis, um die Versicherungssumme zu berechnen und somit auch die Prämie festzulegen. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum die Wohnfläche so entscheidend ist und wie sie die Höhe deiner Versicherungsprämie beeinflusst:
1. Wohnfläche als Grundlage für die Versicherungssumme
Die Wohnfläche wird oft als Richtwert herangezogen, um den Wert des Hausrats abzuschätzen. Versicherer gehen davon aus, dass in größeren Wohnungen oder Häusern in der Regel mehr Hausrat vorhanden ist, der abgesichert werden muss. Eine größere Wohnfläche deutet auf einen höheren Wert des Hausrats hin, was wiederum eine höhere Versicherungssumme erfordert.
- Standard-Richtwert: Ein üblicher Richtwert, den viele Versicherer verwenden, liegt bei etwa 650 bis 750 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Das bedeutet, dass der Wert deines Hausrats basierend auf dieser Formel geschätzt wird.
- Beispiel: Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern könnte die Versicherungssumme auf etwa 65.000 bis 75.000 Euro festgelegt werden, um den gesamten Hausrat abzudecken.
2. Einfluss der Wohnfläche auf die Prämie
Da die Versicherungssumme direkt von der Wohnfläche abhängt, hat diese auch einen direkten Einfluss auf die Höhe der Prämie. Je größer die Wohnfläche, desto mehr Hausrat wird angenommen und desto höher fällt die Versicherungsprämie aus.
- Größere Wohnfläche = Höhere Prämie: Eine größere Wohnfläche führt zu einer höheren Versicherungssumme, was wiederum die Versicherungsprämie steigen lässt. In einem Haus mit 150 Quadratmetern wird der Hausrat wertvoller eingeschätzt als in einer Wohnung mit 50 Quadratmetern, und dementsprechend sind die Prämien höher.
- Prämienstaffelung: Versicherer staffeln die Prämien oft je nach Größe der Wohnung oder des Hauses. Beispielsweise könnten Versicherer eine günstigere Prämie für Wohnungen unter 50 Quadratmetern anbieten, während größere Wohnungen oder Häuser höhere Prämien verlangen.
3. Vermeidung von Unterversicherung durch die Wohnflächenregelung
Ein wichtiger Aspekt der Prämienberechnung auf Basis der Wohnfläche ist die Vermeidung von Unterversicherung. Unterversicherung bedeutet, dass die Versicherungssumme zu niedrig angesetzt ist und im Schadensfall nicht der volle Schaden ersetzt wird.
- Wohnflächenregelung: Durch die pauschale Berechnung der Versicherungssumme auf Basis der Wohnfläche kann eine Unterversicherung vermieden werden, da der Wert des Hausrats grob und realistisch abgeschätzt wird. Dies schützt den Versicherungsnehmer vor dem Risiko, dass die Entschädigung im Schadensfall nur anteilig geleistet wird.
- Unterversicherungsverzicht: Viele Versicherer bieten eine Klausel zum Unterversicherungsverzicht an, wenn die Versicherungssumme anhand der Wohnfläche festgelegt wird. Das bedeutet, dass der Versicherer auf den Einwand der Unterversicherung verzichtet, auch wenn der tatsächliche Wert des Hausrats höher ist als ursprünglich geschätzt.
4. Definition der Wohnfläche
Die Wohnfläche, die zur Berechnung der Prämie herangezogen wird, umfasst in der Regel alle Zimmer, die zum Wohnraum zählen. Dazu gehören:
- Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer
- Küche und Badezimmer
- Flure und Eingangsbereiche
- Abstellräume, wenn sie sich innerhalb der Wohnung befinden
Nicht zur Wohnfläche zählen in der Regel:
- Keller
- Dachböden (sofern nicht ausgebaut)
- Garagen
Es ist wichtig, die genaue Wohnfläche korrekt anzugeben, da eine falsche Angabe (z. B. zu geringe Wohnfläche) zu Problemen bei der Schadensregulierung führen kann.
5. Anpassung der Wohnfläche und der Versicherungssumme
Wenn sich die Wohnfläche verändert, z. B. durch einen Umzug in eine größere oder kleinere Wohnung oder durch einen Ausbau (z. B. eines Dachbodens), sollte auch die Versicherungssumme entsprechend angepasst werden. Dies stellt sicher, dass der Hausrat weiterhin angemessen abgesichert ist und es nicht zu einer Unter- oder Überversicherung kommt.
- Umzug: Bei einem Umzug in eine größere oder kleinere Wohnung solltest du die Versicherungssumme überprüfen und gegebenenfalls die Prämie anpassen lassen. Eine höhere Wohnfläche erfordert in der Regel eine Erhöhung der Versicherungssumme und damit auch der Prämie, während eine kleinere Wohnfläche die Prämie senken kann.
6. Individuelle Anpassung der Versicherungssumme
Obwohl die Wohnfläche als Basis für die Berechnung der Versicherungssumme dient, kannst du die Versicherungssumme auch individuell anpassen, wenn der tatsächliche Wert deines Hausrats deutlich von der pauschalen Berechnung abweicht.
- Inventarliste: Wenn du den genauen Wert deines Hausrats kennst, z. B. durch eine Inventarliste oder durch besonders wertvolle Gegenstände, kannst du eine höhere Versicherungssumme wählen, auch wenn die Wohnfläche eigentlich eine niedrigere Summe vorsieht.
Fazit
Die Wohnfläche spielt eine zentrale Rolle bei der Berechnung der Prämien für die Hausratversicherung, da sie als Basis dient, um den Wert des Hausrats zu schätzen. Größere Wohnungen und Häuser führen zu höheren Versicherungssummen und damit zu höheren Prämien, während kleinere Wohnflächen geringere Prämien bedeuten. Durch die Berechnung auf Basis der Wohnfläche kann auch eine Unterversicherung vermieden werden. Ein Hausratversicherung Vergleich hilft dir, die beste Police zu finden, die auf deine Wohnfläche und den tatsächlichen Wert deines Hausrats abgestimmt ist, um deine Hausratversicherung Kosten optimal zu gestalten.