Wer muss die Wohngebäudeversicherung abschließen?
Die Wohngebäudeversicherung ist in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung, aber sie ist für Eigentümer von Immobilien, insbesondere für Hausbesitzer, von großer Bedeutung. Denn sie schützt das Gebäude vor den finanziellen Folgen von Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Wer die Versicherung abschließen muss, hängt davon ab, wer das Gebäude besitzt und wie es genutzt wird. Hier sind die wichtigsten Situationen, in denen eine Wohngebäudeversicherung erforderlich oder ratsam ist.
Eigentümer von Einfamilienhäusern
Bei einem Einfamilienhaus ist der Eigentümer des Gebäudes für den Abschluss der Wohngebäudeversicherung verantwortlich. Diese Versicherung schützt das Haus vor den Risiken, die durch Naturgefahren oder Schäden wie Brand oder Wasserrohrbrüche entstehen können.
- Selbstgenutzte Häuser: Eigentümer von selbstgenutzten Immobilien sollten eine Wohngebäudeversicherung abschließen, um sich gegen hohe finanzielle Verluste abzusichern, die durch Schäden am Gebäude entstehen könnten.
- Vermietete Häuser: Vermieter von Einfamilienhäusern müssen ebenfalls eine Wohngebäudeversicherung abschließen, um das Gebäude zu schützen. Im Mietverhältnis können die Kosten für die Versicherung in der Regel über die Nebenkosten auf die Mieter umgelegt werden.
Eigentümer von Mehrfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen
Bei Mehrfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen wird die Wohngebäudeversicherung üblicherweise von der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) abgeschlossen. Diese Versicherung deckt das gesamte Gebäude und die Gemeinschaftsbereiche ab, während die Kosten auf alle Wohnungseigentümer umgelegt werden.
- Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG): In einem Mehrfamilienhaus oder einer Wohnanlage ist die WEG für den Abschluss der Wohngebäudeversicherung zuständig. Jeder Wohnungseigentümer zahlt anteilig seinen Beitrag zur Versicherung über das Hausgeld, das an die WEG gezahlt wird.
- Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum: Die Wohngebäudeversicherung deckt das Gemeinschaftseigentum ab, das Dach, Außenwände, Treppenhäuser und andere gemeinschaftlich genutzte Bereiche umfasst. Für Schäden im Sondereigentum, also innerhalb der einzelnen Wohnungen, benötigen Eigentümer eine separate Hausratversicherung für ihre beweglichen Güter.
Bei Immobilienfinanzierung: Bankverpflichtung
Wenn eine Immobilie über einen Kredit oder eine Baufinanzierung finanziert wird, fordern die meisten Banken den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung als Sicherheitsmaßnahme. Dies liegt daran, dass das Gebäude als Sicherheit für den Kredit dient. Die Bank möchte sicherstellen, dass das Gebäude im Falle eines Schadens (z. B. durch Feuer oder Sturm) wiederhergestellt werden kann, damit der Kreditwert erhalten bleibt.
- Verpflichtung durch den Kreditgeber: Kreditinstitute machen den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung oft zur Bedingung für die Kreditvergabe. Der Eigentümer muss die Versicherung in der Regel für die Dauer des Kredits aufrechterhalten.
Unterschied: Wohngebäudeversicherung und Hausratversicherung
Während die Wohngebäudeversicherung das Gebäude selbst und dessen feste Bestandteile versichert, deckt die Hausratversicherung die beweglichen Gegenstände im Inneren der Wohnung oder des Hauses ab. Jeder Mieter oder Eigentümer ist für den Abschluss einer Hausratversicherung selbst verantwortlich, um seinen persönlichen Besitz zu schützen.
- Hausratversicherung für Mieter: Mieter sind nicht für den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung verantwortlich, da dies Aufgabe des Vermieters oder Eigentümers ist. Stattdessen sollten Mieter eine Hausratversicherung abschließen, um Möbel, Elektrogeräte und andere bewegliche Gegenstände abzusichern.
Fazit: Wer muss die Wohngebäudeversicherung abschließen?
Die Wohngebäudeversicherung muss von dem Eigentümer des Gebäudes abgeschlossen werden, egal ob es sich um ein Einfamilienhaus, ein vermietetes Haus oder eine Wohnung in einer Wohnanlage handelt. Für Eigentümer von Eigentumswohnungen wird die Versicherung in der Regel von der WEG abgeschlossen und die Kosten auf die Wohnungseigentümer verteilt. Bei finanzierten Immobilien machen die meisten Banken den Abschluss der Versicherung zur Voraussetzung für die Kreditvergabe. Ein Vergleich der Wohngebäudeversicherungen ist ratsam, um den besten Versicherungsschutz zu finden.