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Wie hoch ist die Lkw Ver­si­che­rung bei einer schlech­ten Schadensbilanz?

Die Kos­ten einer Lkw Ver­si­che­rung bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz sind deut­lich höher als bei einer guten Scha­dens­bi­lanz. Die Scha­den­frei­heits­klas­se (SF-Klas­se), die ein wesent­li­ches Ele­ment bei der Berech­nung der Ver­si­che­rungs­prä­mi­en ist, rich­tet sich nach der Anzahl der unfall­frei­en Jah­re. Wenn ein Unter­neh­men oder Fah­rer häu­fig in Unfäl­le ver­wi­ckelt ist oder Scha­dens­fäl­le gemel­det hat, wird die SF-Klas­se her­ab­ge­stuft, was zu einer Erhö­hung der Prä­mi­en führt.

Hier sind die wich­tigs­ten Fak­to­ren, die die Ver­si­che­rungs­kos­ten bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz beein­flus­sen, sowie eine Über­sicht über die typi­schen Prä­mi­en für Lkw mit einer nega­ti­ven Schadenhistorie.

Fak­to­ren, die die Ver­si­che­rungs­kos­ten bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz beeinflussen

1. Scha­den­frei­heits­klas­se (SF-Klas­se)

Die Scha­den­frei­heits­klas­se spie­gelt wider, wie lan­ge ein Fah­rer oder ein Unter­neh­men ohne Scha­dens­fäl­le gefah­ren ist. Je nied­ri­ger die SF-Klas­se, des­to höher ist die Ver­si­che­rungs­prä­mie. Bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz wird die SF-Klas­se stark her­ab­ge­stuft, was die Prä­mi­en in die Höhe treibt.

  • Rück­stu­fung der SF-Klas­se: Nach einem Unfall wird die SF-Klas­se zurück­ge­stuft, z. B. von SF 10 (10 unfall­freie Jah­re) auf SF 5. Dies kann je nach Ver­si­che­rer zu einer Erhö­hung der Prä­mie um 50 % oder mehr führen.
  • SF-Klas­sen für Lkw: Bei Lkw liegt die SF-Klas­se typi­scher­wei­se zwi­schen SF 0 (kein unfall­frei­es Jahr) und SF 30 (30 unfall­freie Jah­re). Bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz kann die SF-Klas­se auf M (Malus­klas­se) zurück­fal­len, was zu sehr hohen Prä­mi­en führt.

2. Art und Anzahl der Schäden

Die Höhe der Prä­mi­en steigt bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz mit der Anzahl und Art der gemel­de­ten Schä­den. Schwe­re Schä­den, die hohe Ent­schä­di­gun­gen nach sich zie­hen (z. B. Per­so­nen­schä­den oder hohe Sach­schä­den), erhö­hen die Prä­mi­en deut­li­cher als klei­ne­re Schäden.

  • Schwe­re Schä­den: Unfäl­le mit Per­so­nen­schä­den oder gro­ßen Sach­schä­den füh­ren zu einer stär­ke­ren Rück­stu­fung in der SF-Klas­se und erhö­hen die Prä­mi­en drastisch.
  • Häu­fi­ge klei­ne­re Schä­den: Auch meh­re­re klei­ne Schä­den, wie z. B. Glas­bruch oder Park­remp­ler, kön­nen die Prä­mi­en in die Höhe trei­ben, ins­be­son­de­re wenn die­se Schä­den inner­halb kur­zer Zeit gemel­det werden.

3. Ein­satz­ge­biet und Nut­zung des Lkw

  • Gewerb­li­che Nut­zung: Lkw, die gewerb­lich genutzt wer­den und eine schlech­te Scha­dens­bi­lanz auf­wei­sen, haben in der Regel höhe­re Prä­mi­en als pri­vat genutz­te Fahr­zeu­ge. Der gewerb­li­che Ein­satz erhöht das Risi­ko für Unfäl­le, ins­be­son­de­re bei inten­si­ver Nut­zung oder auf lan­gen Strecken.
  • Ein­satz­ge­biet: Lkw, die in risi­ko­rei­chen Gebie­ten oder im inter­na­tio­na­len Ver­kehr ein­ge­setzt wer­den, haben eben­falls höhe­re Prä­mi­en. Beson­ders bei grenz­über­schrei­ten­dem Ver­kehr, wo die recht­li­chen Bestim­mun­gen und Risi­ken vari­ie­ren, kön­nen Ver­si­che­rer zusätz­li­che Risi­ko­zu­schlä­ge erheben.

4. Selbst­be­tei­li­gung

Eine Mög­lich­keit, die Prä­mi­en trotz einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz zu sen­ken, besteht dar­in, eine höhe­re Selbst­be­tei­li­gung zu wäh­len. Dies bedeu­tet, dass der Ver­si­che­rungs­neh­mer im Scha­dens­fall einen grö­ße­ren Teil der Repa­ra­tur­kos­ten selbst trägt, wäh­rend die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en gesenkt werden.

  • Höhe­re Selbst­be­tei­li­gung: Durch die Wahl einer höhe­ren Selbst­be­tei­li­gung kön­nen Unter­neh­men die lau­fen­den Prä­mi­en redu­zie­ren, aller­dings müs­sen sie im Scha­dens­fall höhe­re Kos­ten tragen.
  • Emp­foh­le­ne Selbst­be­tei­li­gung: Für Lkw emp­feh­len vie­le Ver­si­che­rer Selbst­be­tei­li­gun­gen zwi­schen 500 € und 2.000 €, um die Prä­mi­en sta­bil zu halten.

5. Scha­den­ma­nage­ment

Unter­neh­men mit einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz kön­nen durch ein effek­ti­ves Scha­den­ma­nage­ment die Ver­si­che­rungs­kos­ten lang­fris­tig sen­ken. Dazu gehört die Schu­lung der Fah­rer, eine regel­mä­ßi­ge Wartung der Fahr­zeu­ge und die Imple­men­tie­rung von Tele­ma­tik­sys­te­men, die das Fahr­ver­hal­ten überwachen.

  • Fah­rer­schu­lun­gen: Durch Schu­lun­gen zur Ver­mei­dung von Unfäl­len und ris­kan­tem Fahr­ver­hal­ten kön­nen Unter­neh­men die Anzahl der Scha­dens­fäl­le redu­zie­ren und so ihre Scha­dens­bi­lanz verbessern.
  • Tele­ma­tik­sys­te­me: Vie­le Ver­si­che­rer bie­ten Rabat­te für Unter­neh­men an, die Tele­ma­tik­sys­te­me in ihren Fahr­zeu­gen ein­set­zen. Die­se Sys­te­me über­wa­chen das Fahr­ver­hal­ten, um Risi­ken zu minimieren.

Durch­schnitt­li­che Kos­ten der Lkw Ver­si­che­rung bei schlech­ter Schadensbilanz

Die Kos­ten einer Lkw Ver­si­che­rung bei schlech­ter Scha­dens­bi­lanz hän­gen von der Schwe­re und Häu­fig­keit der Schä­den sowie von der Rück­stu­fung in der SF-Klas­se ab. Hier sind eini­ge typi­sche Prä­mi­en für Lkw mit einer nega­ti­ven Schadenhistorie.

Haft­pflicht­ver­si­che­rung

  • Kos­ten pro Jahr: Zwi­schen 6.000 € und 15.000 €, abhän­gig von der SF-Klas­se, der Anzahl der Schä­den und der Höhe der Deckungs­sum­me. Eine nied­ri­ge SF-Klas­se (z. B. SF 0 oder M) führt zu einer star­ken Erhö­hung der Prämie.

Teil­kas­ko­ver­si­che­rung

  • Kos­ten pro Jahr: Zwi­schen 3.000 € und 7.000 €, abhän­gig vom Fahr­zeug­wert, der Selbst­be­tei­li­gung und der Scha­den­bi­lanz. Teil­kas­ko­ver­si­che­run­gen sind beson­ders bei Dieb­stahl- oder Van­da­lis­mus­schä­den betroffen.

Voll­kas­ko­ver­si­che­rung

  • Kos­ten pro Jahr: Zwi­schen 5.000 € und 12.000 €, je nach Fahr­zeug­wert, SF-Klas­se und Selbst­be­tei­li­gung. Bei Voll­kas­ko­ver­si­che­run­gen sind die Prä­mi­en­stei­ge­run­gen bei schlech­ter Scha­dens­bi­lanz beson­ders hoch, da hier sowohl selbst­ver­schul­de­te Unfäl­le als auch Van­da­lis­mus abge­deckt sind.

Zusatz­ver­si­che­run­gen (Trans­port­ver­si­che­rung, Umwelthaftpflicht)

  • Kos­ten pro Jahr: Zusatz­ver­si­che­run­gen wie die Trans­port­ver­si­che­rung oder die Umwelt­haft­pflicht­ver­si­che­rung sind eben­falls betrof­fen, wenn die Scha­dens­bi­lanz schlecht ist. Die Kos­ten für sol­che Ver­si­che­run­gen kön­nen je nach Scha­dens­his­to­rie zwi­schen 1.000 € und 5.000 € zusätz­lich pro Jahr liegen.

Bei­spiel für die jähr­li­chen Gesamt­kos­ten einer Lkw Ver­si­che­rung bei schlech­ter Schadensbilanz:

  • Haft­pflicht­ver­si­che­rung: 8.000 €
  • Teil­kas­ko­ver­si­che­rung: 5.000 €
  • Voll­kas­ko­ver­si­che­rung: 9.000 €
  • Zusatz­ver­si­che­run­gen (Trans­port- und Umwelt­haft­pflicht): 3.000 €
  • Gesamt­kos­ten pro Jahr: 20.000 € bis 30.000 €, abhän­gig von der Anzahl der Schä­den, der SF-Klas­se und dem Versicherungsumfang.

Mög­lich­kei­ten zur Redu­zie­rung der Ver­si­che­rungs­prä­mi­en bei schlech­ter Schadensbilanz

1. Höhe­re Selbstbeteiligung

Durch die Wahl einer höhe­ren Selbst­be­tei­li­gung kön­nen Unter­neh­men ihre Prä­mi­en redu­zie­ren. Dies ist eine gän­gi­ge Metho­de, um die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en auch bei einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz unter Kon­trol­le zu halten.

2. Scha­den­ma­nage­ment und Risikominimierung

Durch ein effek­ti­ves Scha­den­ma­nage­ment kön­nen Unter­neh­men lang­fris­tig ihre Scha­dens­bi­lanz ver­bes­sern und so die Prä­mi­en redu­zie­ren. Dazu gehö­ren regel­mä­ßi­ge Fah­rer­schu­lun­gen, die Imple­men­tie­rung von Tele­ma­tik­sys­te­men zur Über­wa­chung des Fahr­ver­hal­tens und eine ver­bes­ser­te Fahrzeugwartung.

3. Wech­sel des Versicherers

Unter­neh­men mit einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz soll­ten einen Ver­si­che­rungs­ver­gleich in Erwä­gung zie­hen, um einen güns­ti­ge­ren Anbie­ter zu fin­den. Man­che Ver­si­che­rer bie­ten spe­zi­el­le Tari­fe oder Rabat­te für Unter­neh­men an, die Maß­nah­men zur Risi­ko­mi­ni­mie­rung ergreifen.

4. Flot­ten­ver­si­che­rung

Unter­neh­men mit meh­re­ren Lkw kön­nen durch eine Flot­ten­ver­si­che­rung von Rabat­ten pro­fi­tie­ren, auch wenn die Scha­dens­bi­lanz nicht opti­mal ist. Bei Flot­ten­ver­si­che­run­gen wird die Scha­den­bi­lanz des gesam­ten Fuhr­parks betrach­tet, was in eini­gen Fäl­len zu güns­ti­ge­ren Tari­fen füh­ren kann.

Fazit

Die Kos­ten einer Lkw Ver­si­che­rung bei schlech­ter Scha­dens­bi­lanz kön­nen erheb­lich höher sein als bei einer posi­ti­ven Scha­den­his­to­rie. Ver­si­che­rer berück­sich­ti­gen die Scha­den­frei­heits­klas­se und die Anzahl sowie Schwe­re der gemel­de­ten Schä­den, was zu einer deut­li­chen Erhö­hung der Prä­mi­en führt. Durch eine höhe­re Selbst­be­tei­li­gung, effek­ti­ves Scha­den­ma­nage­ment und den Ver­gleich von Ver­si­che­rungs­an­bie­tern kön­nen Unter­neh­men jedoch ihre Prä­mi­en redu­zie­ren und die Kos­ten unter Kon­trol­le hal­ten. Ein Lkw Ver­si­che­rungs­ver­gleich hilft Ihnen, die bes­ten Tari­fe zu fin­den und trotz einer schlech­ten Scha­dens­bi­lanz die Kos­ten zu optimieren.

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