Ein leerstehendes Haus ist in der Regel nicht durch die Hausratversicherung geschützt, wenn es über einen längeren Zeitraum unbewohnt ist. Der Versicherungsschutz für den Hausrat gilt normalerweise nur dann, wenn die versicherte Immobilie regelmäßig bewohnt und genutzt wird. Ein leerstehendes Haus stellt für Versicherer ein erhöhtes Risiko dar, da es in Abwesenheit der Bewohner anfälliger für Schäden durch Einbruch, Vandalismus, Wasserschäden und andere Risiken ist. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du wissen solltest:
1. Kurzfristiger Leerstand vs. längerer Leerstand
Es ist wichtig, zwischen einem kurzfristigen Leerstand (zum Beispiel während eines Urlaubs) und einem längeren Leerstand (wenn das Haus dauerhaft unbewohnt ist) zu unterscheiden:
- Kurzfristiger Leerstand: Wenn das Haus für eine kurze Zeit leer steht, wie etwa während eines Urlaubs oder bei Geschäftsreisen, bleibt der Versicherungsschutz in der Regel bestehen. Dies fällt oft unter den normalen Versicherungsschutz oder die Außenversicherung.
- Längerer Leerstand: Wenn das Haus jedoch über einen längeren Zeitraum (meist mehr als 60 Tage) leer steht, etwa bei einem Umzug, einer Renovierung oder wenn die Immobilie verkauft werden soll, kann der Versicherungsschutz entfallen oder eingeschränkt werden. Versicherer sehen dies als erhöhtes Risiko, da das Haus nicht regelmäßig überwacht wird.
2. Meldepflicht bei längerem Leerstand
Wenn ein Haus für eine längere Zeit leer steht, musst du dies in der Regel der Versicherung melden. Viele Hausratversicherungsverträge enthalten eine Klausel, die vorschreibt, dass du den Versicherer informieren musst, wenn die Immobilie für mehr als 30 bis 60 Tage leer steht.
- Pflicht zur Meldung: Versäumst du es, der Versicherung mitzuteilen, dass das Haus leer steht, kann dies dazu führen, dass der Versicherungsschutz für deinen Hausrat erlischt oder eingeschränkt wird.
- Risikobewertung durch den Versicherer: Sobald du den Leerstand meldest, kann der Versicherer den Vertrag anpassen oder zusätzliche Bedingungen vorschreiben, um das Risiko zu minimieren.
3. Erhöhtes Risiko bei leerstehenden Häusern
Ein leerstehendes Haus ist einem erhöhten Risiko ausgesetzt, da es oft nicht regelmäßig überwacht wird. Versicherer betrachten dies als kritisch, da die Wahrscheinlichkeit von Schäden durch Einbruch, Vandalismus, Feuer oder Wasserschäden steigt, wenn niemand im Haus ist, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
- Einbruch und Vandalismus: Leerstehende Häuser sind anfälliger für Einbrüche und Vandalismus, da Kriminelle oft unbewohnte Immobilien als leichte Ziele sehen.
- Wasserschäden: Ein nicht entdeckter Wasserschaden, etwa durch eine defekte Wasserleitung, kann in einem leerstehenden Haus unbemerkt schwerwiegende Folgen haben, da keine schnelle Reparatur erfolgt.
4. Versicherungsschutz für Hausrat in einem leerstehenden Haus
Wenn ein Haus längere Zeit leer steht, kann der Versicherungsschutz für den Hausrat eingeschränkt oder aufgehoben werden. In einigen Fällen bieten Versicherer spezielle Klauseln oder Zusatzversicherungen an, um das Haus und den Hausrat auch während eines längeren Leerstands zu schützen.
- Zusatzversicherung für Leerstand: Einige Versicherer bieten spezielle Zusatzpolicen oder Anpassungen des Vertrags an, um den Hausrat auch in einem leerstehenden Haus abzusichern. Diese Policen können teurer sein, da das Risiko höher ist.
- Verringerter Schutz: Ohne eine Zusatzversicherung kann es sein, dass nur ein eingeschränkter Schutz besteht, zum Beispiel nur für bestimmte Risiken wie Feuer, aber nicht für Einbruchdiebstahl oder Vandalismus.
5. Maßnahmen zur Risikominderung
Wenn du möchtest, dass der Versicherungsschutz für ein leerstehendes Haus bestehen bleibt, solltest du Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu verringern und dies der Versicherung mitzuteilen:
- Sicherheitsmaßnahmen: Installiere zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Alarmanlagen, Überwachungskameras und robuste Türschlösser, um das Haus vor Einbruch und Vandalismus zu schützen.
- Regelmäßige Kontrollen: Sorge dafür, dass das Haus regelmäßig von Nachbarn, Freunden oder einem Hausmeister kontrolliert wird, um potenzielle Schäden wie Wasserschäden oder andere Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Wasser und Strom abstellen: Wenn das Haus für längere Zeit leer steht, kann es sinnvoll sein, Wasser- und Stromleitungen abzudrehen, um das Risiko von Rohrbrüchen oder Bränden zu minimieren.
6. Was passiert im Schadensfall bei leerstehendem Haus?
Wenn ein Schaden eintritt, während das Haus leer steht und der Versicherer nicht darüber informiert wurde, könnte dies den Versicherungsschutz beeinträchtigen. Mögliche Szenarien sind:
- Ablehnung der Schadensregulierung: Die Versicherung könnte den Schaden ablehnen, wenn der Leerstand nicht gemeldet wurde, da dies eine Vertragsverletzung darstellt.
- Teilweise Entschädigung: In einigen Fällen könnte die Versicherung nur einen Teil des Schadens übernehmen, abhängig von den Umständen und der Dauer des Leerstands.
Fazit
Ein leerstehendes Haus ist in der Regel nicht vollständig durch die Hausratversicherung geschützt, insbesondere wenn der Leerstand über einen längeren Zeitraum besteht. Es ist wichtig, den Versicherer zu informieren, wenn ein längerer Leerstand geplant ist, um den Versicherungsschutz zu prüfen und eventuell anzupassen. Maßnahmen wie zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen und regelmäßige Kontrollen können helfen, das Risiko zu minimieren und den Schutz zu gewährleisten. Ein Hausratversicherung Vergleich hilft dir, eine Police zu finden, die flexiblen Schutz für leerstehende Immobilien bietet.