All‑on‑4 und Zahnzusatzversicherung: so werden Vollkiefer‑Rekonstruktionen bezahlbar
All‑on‑4 bedeutet: vier strategisch gesetzte Implantate tragen eine festsitzende, verschraubte Brücke für den gesamten Kiefer. Zwei Implantate werden in der Regel frontal axial gesetzt, zwei posterior leicht anguliert, um Knochenvolumen optimal zu nutzen und oft aufwändige Augmentationen zu vermeiden. Medizinisch ermöglicht das Konzept eine schnelle, stabile und ästhetische Sofortversorgung – häufig mit provisorischer Brücke am OP‑Tag und späterer definitiver Vollbogen‑Prothetik. Finanziell summieren sich jedoch Chirurgie, mögliche Knochenaufbauten, Multi‑Unit‑Abutments, CAD/CAM‑Gerüst, Verblendung, Verschraubung, Provisorien, Nachsorge und spätere Wiederherstellungen zu einer vier- bis fünfstelligen Gesamtsumme.
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt keinen Anteil an Implantaten selbst, sondern nur den befundbezogenen Festzuschuss zur Regelversorgung (z. B. Totalprothese). Den großen Rest trägst du privat – oder du sicherst ihn mit einer starken Zahnzusatzversicherung, einer leistungsstarken Zahnersatz-Versicherung bzw. Zahn Ersatz Versicherung ab. Premiumtarife übernehmen bei korrekt geplanter Staffelung 90–100 % der Restkosten inklusive Abutments, Material/Labor, Funktionsanalyse und – entscheidend – augmentativen Maßnahmen (Knochenaufbau, Membranen, Sinuslift).
Welche Kostenblöcke bei All‑on‑4 entstehen – und was die Police dafür leisten sollte
| Kostenblock | Typische Positionen | Was eine starke Police übernehmen sollte |
|---|---|---|
| Diagnostik & Planung | DVT/CBCT, digitale Planung, Bohrschablone | Vollständige Erstattung, keine Sonderdeckel |
| Chirurgie | 4 Implantate, ggf. Extraktionen, Knochenmanagement, Naht | 90–100 % der Restkosten, hohe/keine Implantatlimits |
| Augmentation | Sinuslift intern/extern, Biomaterial, Membranen, Fixation | Explizit eingeschlossen, Material in tatsächlicher Höhe |
| Abutments | Multi‑Unit‑Abutments, Schrauben, Komponenten | Ausdrücklich mitversichert, 100 % der Restkosten |
| Provisorik | Sofortverschraubte Provisorien, Anpassungen | Erstattungsfähig innerhalb Zahnersatz |
| Definitive Brücke | CAD/CAM‑Gerüst (Titan/Zirkon/CoCr), Verblendkeramik, Verschraubung | Material & Labor ohne Abschläge |
| Funktionsdiagnostik | Registrate, Gesichtsbogen, Axiographie, Artikulator | Klar benannt und erstattungsfähig |
| Nachsorge & Wiederherstellung | Schraubenersatz, Bruchreparatur, Unterfütterung, Inserts/Locator bei Hybridkonzepten | 100 % Wiederherstellung, keine enge Stückzahlbegrenzung |
| Prophylaxe | UPT/Implantatreinigung, PZR, Biofilm‑Management | Großzügige Budgets zusätzlich zum Zahnersatz |
Damit du am Ende möglichst 0 € Eigenanteil erreichst, braucht deine Police hohe Jahresgrenzen, hohe oder fehlende Implantatlimits, klare Augmentations‑Klauseln und die vollständige Übernahme von Material‑/Laborkosten. Das findest du gezielt, wenn du Zahnzusatzversicherung im Vergleich nutzt und konkrete HKP‑Szenarien durchrechnest.
Wie viel kostet All‑on‑4 – und wie reduziert die Police den Eigenanteil?
Die Spanne hängt von Region, System, Material, notwendigem Knochenaufbau und der Frage ab, ob du Sofortbelastung mit Provisorium und späterer definitiver Brücke planst. Orientierungsrahmen je Kiefer:
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Chirurgie mit 4 Implantaten (ohne/mit Augmentation): ca. 4.000–7.000 €
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Multi‑Unit‑Abutments & Komponenten: ca. 1.000–2.000 €
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Provisorische verschraubte Brücke: ca. 1.200–2.500 €
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Definitive Vollbogen‑Brücke (CAD/CAM): ca. 5.000–9.000 €
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Gesamt: häufig 11.000–18.000 € je Kiefer (bei umfangreichem Aufbau auch darüber)
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Festzuschuss zur Regelversorgung (Totalprothese): je nach Bonus ca. 500–1.200 €
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Restkosten: typischerweise 10.000–17.000 €
Mit einem Premiumtarif der Zahnzusatzversicherung beste Klasse lassen sich diese Restkosten durch geschickte Zeitplanung und hohe Limits stark oder vollständig abdecken.
Rechenbeispiele: All‑on‑4 mit und ohne Augmentation
Szenario 1 – All‑on‑4 ohne größeren Knochenaufbau, ein Kiefer
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Gesamtkosten: 12.800 €
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Festzuschuss (Bonus 75 %): 900 €
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Restkosten: 11.900 €
Tarif A: 100 % Rest, Jahreslimit Jahr 1 = 6.000 €, Jahr 2 = 6.000 €, ab Jahr 3 unbegrenzt
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OP + Implantate + Provisorium in Jahr 1: 6.000 € erstattet
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Definitive Brücke in Jahr 2: 5.900 € erstattet
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Eigenanteil: 0 €
Tarif B: 90 % Rest, Jahreslimit Jahr 1 = 3.000 €, Jahr 2 = 3.000 €, Jahr 3 = 6.000 €
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Jahr 1: 3.000 €
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Jahr 2: 3.000 €
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Jahr 3: 5.310 € (90 % von 5.900 €)
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Gesamt erstattet: 11.310 € → Eigenanteil 590 €
Szenario 2 – All‑on‑4 mit beidseitigem externem Sinuslift
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Chirurgie + 4 Implantate: 6.400 €
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Beidseitiger externer Sinuslift + Material/Membranen: 3.000 €
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Provisorische Brücke: 1.800 €
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Definitive CAD/CAM‑Brücke: 6.200 €
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Gesamt: 17.400 €
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Festzuschuss: 1.100 €
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Rest: 16.300 €
Tarif Premium 100 %, kein Implantatlimit, Jahr 1 = 6.000 €, Jahr 2 = 6.000 €, Jahr 3 = unbegrenzt
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Jahr 1: 6.000 €
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Jahr 2: 6.000 €
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Jahr 3: 4.300 €
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Eigenanteil: 0 €
Tarif mit Implantatlimit 2.000 € je Implantat, 90 % Rest, Jahr 1 = 3.000 €, Jahr 2 = 3.000 €, Jahr 3 = 6.000 €
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Implantatanteil maximal 4 × 2.000 € = 8.000 € (innerhalb der Jahresgrenzen anteilig auszahlbar)
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Augmentation deckelt der Tarif möglicherweise separat (z. B. 300–600 € je Implantat) – hier entsteht sonst ein spürbarer Eigenanteil.
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Realistisch verbleiben in diesem Set‑up 1.500–3.000 € Eigenanteil.
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Konsequenz: Für All‑on‑4 sind Tarife mit hohen/ohne Implantatlimits und ohne niedrige Aufbaudeckel deutlich überlegen.
Szenario 3 – Ober‑ und Unterkiefer All‑on‑4 nacheinander
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Gesamtkosten beider Kiefer: 24.000–32.000 €
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Festzuschüsse gesamt: ca. 1.800–2.200 €
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Rest: 22.000–30.000 €
Strategie: Oberkiefer in Jahr 1–2, Unterkiefer in Jahr 3–4. Wähle eine Police, die ab Jahr 4/5 unbegrenzt leistet. So nutzt du vier Jahresbudgets und erreichst trotz Großfall häufig 0 €.
Warum die Formulierungen in den Bedingungen über All‑on‑4 entscheiden
Achte auf diese Passagen – sie trennen gute von sehr guten Tarifen:
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Augmentation ausdrücklich versichert: Sinuslift (intern/extern), Membranen, Biomaterialien, Bone‑Splitting – ohne niedrige Spezialdeckel.
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Abutments klar benannt: Multi‑Unit‑Abutments, Schrauben, Komponenten vollständig erstattungsfähig.
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Material & Labor in tatsächlicher Höhe: keine Abzüge bei Zirkon, Titan, CoCr, Edelmetall, CAD/CAM‑Fräsungen, Steg/Bar‑Konstruktionen.
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Funktionsanalyse/Funktionsdiagnostik: Registrate, Gesichtsbogen, Axiographie, Artikulator – explizit eingeschlossen.
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Wiederherstellungen 100 %: Schraubenbruch, Brückenreparatur, Verblendung, Unterfütterung, Insert‑Wechsel.
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Hohe Jahresgrenzen und schnelle Unbegrenzung: ideal Jahr 1 ≥ 1.500–3.000 €, Jahr 2 ≥ 3.000–6.000 €, Jahr 3 hoch bzw. unbegrenzt ab Jahr 4/5.
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Unfall 100 % staffelfrei: volle Leistung ab Tag 1, wenn Zähne unfallbedingt verloren gingen.
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Transparenz „angeraten, geplant, begonnen“: Leistungen nur, solange noch kein HKP/Behandlungsplan dokumentiert wurde – deshalb frühzeitig abschließen.
Diese Punkte prüfst du am schnellsten mit Zahnzusatzversicherung im Vergleich, einer Shortlist und der Gegenrechnung deines HKP.
All‑on‑4 vs. Alternativen: medizinische und finanzielle Abwägung
| Konzept | Implantate | Prothetik | Vorteile | Finanzielle Implikation |
|---|---|---|---|---|
| All‑on‑4 | 4 | Festsitzende, verschraubte Vollbogen‑Brücke | Weniger Implantate, oft ohne großen Aufbau, schnelle Sofortversorgung | Hohe Einmalkosten; starke Police reduziert Rest signifikant |
| All‑on‑6 | 6 | Festsitzende Brücke | Mehr Pfeiler, Lastverteilung, oft sehr stabil | Mehr Implantat‑ und Abutmentkosten; hohe/keine Implantatlimits nötig |
| Steg/Bar auf 4 Implantaten | 4 | Herausnehmbare, aber sehr stabile Deckprothese | Reinigung komfortabel, sehr guter Halt | Inserts/Unterfütterungen als Wiederherstellung abdecken |
| Locator‑Prothese auf 2–4 Implantaten | 2–4 | Herausnehmbar mit Kugelkopf/Locator | Vergleichsweise günstiger, gute Verbesserung des Halts | Insert‑Wechsel langfristig einplanen |
| Konventionelle Totalprothese | 0 | Herausnehmbar | Niedrigste Erstkosten | Kein Implantatkomfort; Festzuschuss deckt Basis, jedoch weniger Funktion/Komfort |
Eine Premium‑Police gibt dir die Freiheit, medizinisch zu entscheiden – nicht nach Budget.
Wartung und Langzeitkosten: So bleibt All‑on‑4 kalkulierbar
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Regelmäßige periimplantäre Prophylaxe (UPT): 3–4× jährlich im ersten Jahr, danach je nach Risiko 2–4×. Achte auf ausreichende Prophylaxe‑Budgets.
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Schraubenkontrolle/Verschraubung: Drehmomentkontrollen einplanen; Tarife mit 100 % Wiederherstellung übernehmen entsprechende Leistungen.
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Verblend‑Reparaturen: Bei Chipping sollten Reparaturen vollständig versichert sein.
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Prothesenpflege: Bei Hybridkonzepten Inserts/Housings turnusmäßig tauschen – als Wiederherstellung erstattungsfähig.
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Röntgen/Kontrollen: Diagnostik muss abgedeckt sein, um frühzeitig Entzündungen zu erkennen.
Mit einer starken Zahnversicherung, die Prophylaxe‑Budgets und Wiederherstellungen großzügig regelt, bleiben die Folgekosten überschaubar.
Auswahl und Vergleich: So findest du den passenden Tarif für All‑on‑4
Filter, die du setzen solltest
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Zahnersatz 100 % oder mind. 90 % der Restkosten
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Augmentation (Sinuslift, Membranen, Biomaterial) ausdrücklich
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Abutments inkl. Multi‑Unit, Locator, Schrauben
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Material & Labor vollständig, keine Abschläge
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Funktionsanalyse enthalten
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Wiederherstellung 100 %
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Jahresgrenzen hoch + unbegrenzt ab Jahr 4/5
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Implantatlimit je Implantat hoch (≥ 2.000–2.500 €) oder ohne Limit
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Unfall 100 % staffelfrei
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Prophylaxe‑Budget ≥ 200–300 € p. a.
Erstelle danach eine Shortlist und prüfe im Rechner, welcher Tarif deinen HKP mit den geringsten Eigenanteilen bedient. Nutze dafür Zahnzusatzversicherung vergleichen sowie fundierte Zahnzusatzversicherung Vergleiche.
Ohne Wartezeit starten oder mit Vorlauf höhere Obergrenzen sichern?
Wenn noch nichts angeraten ist, helfen Tarife der Kategorie Zahnzusatzversicherung ohne Wartezeit bzw. Zahnzusatzversicherungen sofort beim schnellen Einstieg. Für All‑on‑4 sind jedoch hohe Jahresgrenzen entscheidend. Hast du einige Monate Zeit, liefern Tarife mit kurzer Wartezeit oft spürbar höhere Limits – ideal, um OP und Prothetik über zwei Kalenderjahre nahezu eigenanteilsfrei zu gestalten.
Familienblick: Du planst All‑on‑4 – und wie sicherst du parallel die Kids ab?
Für Kinder ist All‑on‑4 kein Thema, aber KFO ist es. Kombiniere deinen Premium‑Zahnersatzschutz mit einer Police, die Kindern starke KFO‑Leistungen bietet: Pauschalen in KIG 1–2, 80–100 % Mehrleistungen in KIG 3–5 (Keramik‑/Saphirbrackets, Aligner, Miniscrews) sowie Retainer 100 %. Den passenden Schutz findest du über Zahnzusatzversicherung Kinder – bequem zusammen mit deinem Tarif über Zahnzusatzversicherung im Vergleich.
Häufige Fragen zu All‑on‑4 und der Erstattung
Übernimmt die Zusatzversicherung All‑on‑4 vollständig?
Mit einem Premiumtarif ja – sofern Augmentation, Abutments, Material/Labor, Funktionsanalyse und hohe Jahresgrenzen/Implantatlimits geregelt sind. Dann sind selbst Großfälle häufig auf 0 € planbar.
Gibt es Grenzen je Implantat?
Viele Tarife setzen Beträge je Implantat (z. B. 2.000–2.500 €). Für All‑on‑4 sind hohe oder fehlende Limits vorteilhaft.
Wie wichtig ist das Bonusheft?
Sehr: Der Festzuschuss zur Regelversorgung steigt auf 70 % bzw. 75 % – das reduziert die Restkosten, auf die deine Police prozentual zahlt.
Zahlt die Police Sofortprovisorien und spätere definitive Brücke?
Gute Tarife ja – beide Phasen sind Zahnersatz. Ideal ist eine Staffelung über zwei Kalenderjahre.
Was ist mit Reparaturen nach Jahren?
Tarife mit 100 % Wiederherstellung übernehmen Schrauben, Inserts, Unterfütterungen, Verblend‑Reparaturen und Anpassungen.
Kann ich mit Sofortschutz starten?
Ja, wenn noch nichts angeraten ist. Achte dann besonders auf die Jahr‑1‑Grenze. Für Großfälle ist ein Tarif mit kurzer Wartezeit und höheren Limits oft die bessere Strategie.
Fazit: Ja – All‑on‑4 wird erstattet, wenn dein Vertrag alle Bausteine einschließt und die Limits stark sind
All‑on‑4 ist eine moderne, schnelle und funktionell überzeugende Vollkiefer‑Lösung. Die GKV beteiligt sich nur mit dem Festzuschuss zur Prothesen‑Regelversorgung. Mit einer leistungsstarken Zahnzusatzversicherung bzw. Zahnersatz-Versicherung sicherst du dir 90–100 % der Restkosten – inklusive Augmentation, Multi‑Unit‑Abutments, Material/Labor, Funktionsanalyse, Provisorien und Wiederherstellungen. Wähle hohe Jahresgrenzen, hohe oder fehlende Implantatlimits und eine Police, die ab Jahr 4/5 unbegrenzt leistet. Mit lückenlosem Bonusheft und kluger Etappenplanung reduzierst du selbst umfangreiche All‑on‑4‑Rekonstruktionen auf 0 € oder nahe Null.