Das Bonus-Malus-System ist ein Prämiensystem, das in der Kfz-Versicherung eingesetzt wird, um das individuelle Risiko eines Versicherungsnehmers zu berechnen und den Beitrag entsprechend anzupassen. Es ist so konzipiert, dass unfallfreies Fahren belohnt (Bonus) und Unfälle bestraft werden (Malus).
Das System basiert auf Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen), in die ein Versicherungsnehmer je nach seiner Schadenfreiheitsjahre eingestuft wird. Jedes Jahr, in dem der Versicherungsnehmer keinen Schaden meldet, steigt er in der SF-Klasse auf und erhält dadurch einen höheren Schadenfreiheitsrabatt, was zu niedrigeren Prämien führt (der Bonus). Wenn jedoch ein Schaden gemeldet wird, wird der Versicherungsnehmer in der SF-Klasse zurückgestuft, was zu höheren Prämien führt (der Malus).
Je nach Versicherungsgesellschaft und Land kann die genaue Ausgestaltung des Bonus-Malus-Systems variieren, aber das Grundprinzip bleibt dasselbe: Fahrer, die seltener Unfälle verursachen, zahlen weniger, und Fahrer, die häufiger Unfälle verursachen, zahlen mehr.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Höhe der Prämie von vielen weiteren Faktoren abhängen kann, einschließlich des Fahrzeugs, des Alters und des Wohnorts des Versicherungsnehmers sowie der Deckungsart der Versicherung (Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko usw.).
Zudem kann die genaue Auswirkung einer Schadensmeldung auf die SF-Klasse von der Versicherungsgesellschaft und der spezifischen Versicherungspolice abhängen. Einige Versicherer bieten beispielsweise Policen mit Rabattschutz an, bei denen die SF-Klasse bei einem ersten Schaden nicht zurückgestuft wird. Es ist daher immer empfehlenswert, die genauen Bedingungen und Konditionen einer Versicherungspolice zu lesen und zu verstehen.