Obhutsschäden in der Betriebshaftpflichtversicherung beziehen sich auf Schäden, die entstehen, während sich Güter oder Eigentum Dritter in der Obhut oder unter der Kontrolle des Unternehmers befinden. Solche Schäden sind in vielen Standard-Betriebshaftpflichtversicherungen häufig ausgeschlossen, können aber durch spezielle Zusatzvereinbarungen oder in bestimmten Policen abgedeckt werden.
Definition und Beispiele
Ein Obhutsschaden tritt auf, wenn ein Unternehmen temporär die Verantwortung für Eigentum Dritter übernimmt und während dieser Zeit ein Schaden an diesen Gütern entsteht. Einige typische Beispiele für Obhutsschäden sind:
- Ein IT-Dienstleister beschädigt versehentlich einen Laptop, der einem Kunden gehört und zur Reparatur übergeben wurde.
- Ein Transportunternehmen ist verantwortlich für Beschädigungen an den Waren, die es transportiert.
Warum sind Obhutsschäden relevant?
Obhutsschäden sind insbesondere für Unternehmen relevant, die regelmäßig mit Kundeneigentum umgehen oder dieses in ihrer Obhut haben. Der Umgang mit oder die Lagerung von fremdem Eigentum birgt das Risiko von Schäden, die ohne entsprechenden Versicherungsschutz finanzielle Belastungen nach sich ziehen können.
Versicherungsschutz für Obhutsschäden
Obhutsschäden sind nicht automatisch in jeder Betriebshaftpflichtversicherung eingeschlossen. Unternehmen, die solche Risiken tragen, sollten daher prüfen, ob ihre aktuelle Versicherungspolice Obhutsschäden mit abdeckt. Wenn nicht, ist es oft möglich, eine zusätzliche Deckung für diese Art von Risiko zu erhalten. Dies ist besonders wichtig für:
- Handwerksbetriebe, die oft auf fremden Grundstücken arbeiten
- Dienstleistungsunternehmen, wie IT-Support, Reinigungsdienste oder Reparaturwerkstätten
- Transport- und Logistikunternehmen
Fazit
Obhutsschäden können erhebliche finanzielle Auswirkungen haben, besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, die regelmäßig mit Kundenbesitz arbeiten. Ein adäquater Versicherungsschutz ist daher entscheidend, um das Unternehmen vor potenziell hohen Schadensersatzforderungen zu schützen.